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    50 Jahre Institut St. Bonifatius in Guatemala

    Zwei Missionarinnen der ersten Stunde erinnern sich

    News vom: 07.08.2015

    Erste Wege hoch zu Roß

    Heute vor 50 Jahren kamen die beiden ersten Missionarinnen unseres Instituts in Guatemala an. Cäcilia B. und Elisabeth W. berichten für uns – von ihrer fünftägigen Flugreise in einer "Kaffeemühle" und den Wegen (und Stolpersteinen!) des ersten Anfangs.

    "Als wir am 02.08.1965 nach Guatemala aufbrachen, war das die erste Missionsreise von Mitgliedern unseres Institutes nach Übersee. Es war ein Aufbruch in eine neue, uns völlig unbekannte Welt: ein anderer Kontinent erwartete uns: Amerika! Eine ungewisse Zukunft lag vor uns, Begegnungen mit Menschen einer anderen Kultur und anderer Sprache. Was erwartete uns dort? – Welche Aufgaben würden auf uns zukommen? Aber wir waren getragen vom Bewusstsein der Sendung und einer großen, freudigen Erwartung im Herzen.

    Fünf Tage sollte diese Reise dauern: am 02.08. Abfahrt von Detmold nach Köln, um am Flughafen Köln-Wahn unser Gepäck und uns selber wiegen zu lassen, denn der Abflug am nächsten Tag, dem 03.08., erfolgte in einer „Kaffeemühle“: So nannte unser Gründer Pater Cyprian die Maschine, die uns, nachdem sie in Schottland noch einmal aufgetankt hatte, am nächsten Tag über den Ozean nach New York bringen sollte und die nur ein begrenztes Gewicht transportieren durfte. Es handelte sich um einen Flug für Entwicklungshelfer und Auswanderer. Mir wurde sogar, da auf meinen Papieren als Beruf Kinderkrankenschwester eingetragen war, ein Kind anvertraut. Karl-Heinz hieß der Junge, ein halbes Baby noch. Es wurde zur Adoption in die Vereinigten Staaten gebracht. Ich solle es in New York einer bestimmten Person übergeben. Das hat auch wirklich geklappt.

    Unsere Unterbringung in einem von Schwestern geleiteten deutschen Kolpinghaus in New-York hatte Pater Alcuin organisiert, ein amerikanischer Benediktiner und Freund und Wohltäter unserer Gemeinschaft seit Gründungszeiten. Der Weiterflug erfolgte am 05.08. bis nach Miami. Dort waren allerdings unsere gebuchten Plätze für den Weiterflug nach Guatemala anderweitig verschachert worden und wir 'durften' unserem Flugzeug, das ohne uns davonflog, etwas überrascht hinterhersehen! Aber dafür bekamen wir eine Unterkunft in einem komfortablen Hilton-Hotel eine ebenso neue und unwirkliche Erfahrung wie alles andere, was nun auf uns zukam: am 07.08. Ankunft in Guatemala City, im Land unserer Bestimmung. Der damalige Bischof von Jalapa, Miguel Arauz-Garcia, wollte uns abholen – so war es ausgemacht – aber der Flughafen leerte sich immer mehr und niemand war da, der sich für uns interessierte… Bis ein Taxifahrer auf uns zukam, der uns wohl beobachtet hatte und uns sagte, er kenne einen Deutschen, der in einem Hotel ein Restaurant betriebe. Ob er uns dort hinbringen solle? Was blieb uns anderes übrig als anzunehmen? Doch es stellte sich heraus, dass es gut so war. Der freundliche Deutsche sagte uns, dass der Bischof am Vortag dort vorbeigekommen sei und sicher in den nächsten Tagen wiederkommen würde, um uns abzuholen. Und wirklich begegneten wir dem Bischof nach drei Tagen zufällig auf der Straße, in der Nähe unserer Unterkunft: Er habe noch Bettwäsche für uns eingekauft und nun könnten wir bald losfahren. Dieses „Losfahren“ geschah nach weiteren zwei Tagen im bischöflichen Pick-Up, den der Bischof selber steuerte. Über holprige Straßen und Wege ging es in den Osten des Landes, nach Jalapa, eine kleine Provinzstadt aus der spanischen Kolonialzeit und der Bischofssitz von Monseigneur Miguel Arauz. Dort erwarteten uns als erste Unterkunft einige Räume in einem ausgedienten Schulgebäude, welches von Schwestern geleitet worden war, die aber wieder fortgegangen waren. Wir richteten uns in den nächsten Tagen notdürftig ein, immer bedacht, miteinander spanisch zu sprechen, denn so hatte es uns Herr Pater aufgetragen und das fiel uns gar nicht so leicht!!!

    Von hier aus starteten wir unsere ersten “Missionsprojekte“, zuerst in die nähere Umgebung. Bald hatten wir einige Kinder und Jugendliche um uns versammelt, wir halfen bei der sonntäglichen Speisung der Armen im Bischofshaus usw.. Dann machten wir weitere Erfahrungen im Umland: über holprige Wege, Hängebrücken, Flussläufen, Bergpfaden, zu Fuß und dann auch bald auf dem Rücken eines Pferdes. Es waren erste Schritte auf unbekannten Wegen in eine unsichere Zukunft, Begegnungen mit Menschen einer anderen Kultur und anderer Sprache.Dieser Weg führte uns dann nach Monaten des Suchens in ein konkretes Arbeitsfeld, in das noch im Bau befindliche 'Instituto Catolico de Capacitation' in der Diözese Quetzaltenango, im Hochland der indigenen Maya-Bevölkerung Guatemalas. In Quetzaltenango hat unsere Gemeinschaft Fuß gefasst und von hier aus sind innerhalb der folgenden 50 Jahre immer wieder neue Gruppen in die sozialen Brennpunkte des ganzen Landes ausgesandt worden. Dies konnte geschehen mit Hilfe von einheimischen Mitgliedern, die sich bald unserer Gemeinschaft angeschlossen haben und gemeinsam bemühen sich seitdem Mitglieder unserer Gemeinschaft im missionsbenediktinisch-missionarischem Geist unseren Auftrag in Kirche und Welt zu erfüllen."

    Begegnung ohne Worte ...
    Besuche in den Dörfern
    "Einleben in eine fremde Kultur", oder: Cäcilia B. nimmt 'Tanzunterricht' bei einigen jungen Indigenas ...
    Einweihung des 'Instituto Catolico de Capacitation' in Quetzaltenango


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