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    Wir trauern um Hanni

    News vom: 05.07.2023

    Abschied von Hanni

     

    Gott, der liebende und barmherzige Vater, hat Hanni Edith Mersch, geb. am 07.06.1931 in Paderborn,  

    gest. am 04.07.2023 auf dem Kupferberg in Detmold, während des Glockengeläutes zum mittäglichen Angelus zu sich in die Herrlichkeit heimgerufen. In ihren Notizen fanden wir den Satz:

    „Keiner von uns ahnt, was Gott aus ihm machen würde, wenn
    er sich ihm ganz überließe." (Ignatius von Loyola)

    Wir sind dankbar für all die Zeit, die wir mit ihr verbringen durften! 

    Hanni Mersch wurde als älteste Tochter von insgesamt acht Kindern des Fleischermeisters Georg Mersch und seiner Ehefrau Magdalena, geb. Muth, in Sennelager geboren. In ihrem Heimatort besuchte sie von Ostern 1937 bis zum Herbst 1941 die Volksschule. Es folgten drei Jahre an der Staatlichen Oberschule für Mädchen in Paderborn. Mit der Wiedereröffnung der St. Michael Oberschule in Paderborn wechselte sie im Januar 1941 an diese Schule und konnte Ostern 1948 dort die Obersekundarreife erlangen.

    Danach arbeitete sie zunächst eineinhalb Jahre im elterlichen Fleischerei- und Gastwirtschaftsbetrieb. Anschließend begann sie mit dem einjährigen Schulbesuch der Landfrauenschule in Harsum und einer zweijährigen praktischen Ausbildung zur Gewerbegehilfin im Fleischerhandwerk im elterlichen Betrieb, die sie mit der Gesellenprüfung 1952 abschloss. Gleichzeitig erwarb sie in dieser Zeit den Führerschein. Beide Abschlüsse waren gute Voraussetzungen für die folgenden beruflichen Tätigkeiten, für die ihr überall sehr gute praktische Begabungen und viel Fleiß bescheinigt wurden. Ihr Herz und ihre Leidenschaft aber schlugen schon zu dieser Zeit für einen anderen Weg, wie das obige Zitat, das sich mit dem Vermerk ‚St. Lioba, am Sonntag vom Guten Hirten 1954‘in einem ihrer persönlichen Bücher fand, erahnen lässt.

    Seit ihrem 15. Lebensjahr engagierte sie sich in der katholischen Pfarrjugend in Sennelager und übernahm 1946 das Spielen des Harmoniums in den Gottesdiensten ihrer Pfarrei. Der Ruf zur Nachfolge Jesu Christi führte sie im Frühjahr 1954 in unsere Gemeinschaft. Ihre spirituelle und theologische Ausbildungszeit absolvierte sie im Zentrum in Detmold und auf der Insel Sylt. Neben der Mitarbeit im Kinderheim waren es vor allem an den Sonn- und Feiertagen die Vorbereitung und Gestaltung der Gottesdienste in den Außenstationen der Inselpfarrei Rantum und Hörnum, wo sie die Liebe zu den am Rande stehenden Menschen, Kriegsvertriebene, die dort angesiedelt wurden, immer mehr entdeckte. „Wir dürfen die am Rande stehenden nicht vergessen!“ diese Notiz in roter Schrift über einer endlosen Liste mit Namen von Menschen aus vielen unterschiedlichen Nationalitäten bringt ihr gelebtes Zeugnis schlicht ins Wort.

    Eine Ausbildung zur Seelsorgehelferin von Mai 1957 bis März 1960 am Bischöflichen Seminar in Münster mit Praktika in Oberhausen, Westerland und Westhofen/Ruhr und ein Einsatz für knapp 2 Jahre, in denen sich Hanni in einer Arztfamilie in Paderborn, in der die Frau plötzlich verstarb, mit viel Liebe um die verwaisten Kinder sorgte, waren eine gute Vorbereitung für ihre eigentliche Sendung 1962 in die Diaspora der Kirche Mittelnorwegens. Insgesamt 56 Jahre war sie mit ganzem Herzen und ganzer Seele in Oslo, Trondheim, Namsos und Levanger eine geliebte und sehr geachtete Ansprechperson und Vertraute für Menschen aller Generationen der Pfarrei. Sie war Mitgründerin der Pfarrgemeinde St. Torfinn in Levanger und leitete 37 Jahre lang das
    Sykehjem St. Eystein. Norwegen und seine Menschen wurden ihr so sehr zur neuen Heimat, dass sie am
    2. März 1972 die norwegische Staatsangehörigkeit annahm und als Norwegerin heimgegangen ist.

    Alters- und krankheitsbedingt kehrte sie 2018 ins Zentrum der Gemeinschaft zurück. Weiterhin behielt sie viele Kontakte und ihr liebendes Interesse für das wunderschöne Land der Fjorde und Seen. Eines ihrer Lieblingsbilder war das Motiv des Fluges der Wildgänse – ein Vogel fliegt voraus, und alle anderen folgen ihm. Dieses gläubige Vertrauen findet sich auch in dem Gebet wieder, das sie als Lesezeichen in ihrer norwegischen Psalmenausgabe bei sich trug: „Gott, öffne mir die Augen, mach weit meinen Blick und mein Interesse, damit ich sehen kann, was ich noch nicht erkenne.“ Dieses Glaubens- und Lebenszeugnis behalten wir in dankbarer Erinnerung.


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